6 nimmt!

Regelfassung von Jürgen Simon – Version vom Juli 2002.


Modifikation der Profivariante: alle Karten offen.
Es wird mit offenen Karten gespielt. So ähnlich wird nämlich die Profivariante von "6 nimmt!" gespielt, mit dem Unterschied, dass bei der Tischversion der Profivariante sich die Spieler ihre Decks zusammenstellen. Dies wäre aber für das Postspiel zu zeitaufwendig. Jedenfalls wissen bei der hier vorgestellten Variante alle Spieler, welche Karten die Gegner (noch) auf der Hand haben und obendrein auch noch, wer welche Karte auf der Hand hält. Das hat den erheblichen Vorteil, dass die Spieler strategische Überlegungen anstellen können, wodurch das Spiel an Reiz gewinnt.

Karten- und Spieleranzahl
Jeder Spieler erhält zehn Karten. Die Karten werden nach dem Zufallsprinzip verteilt. Die Anzahl der insgesamt verteilten Karten richtet sich nach der Spieleranzahl, die zwischen zwei und sechs Spielern beträgt. Die Anzahl der Karten (Z) berechnet sich also folgendermaßen:
Spieleranzahl mal 10 Karten plus 4 Karten für die Reihenanfänge = Z

Zahlenwerte auf den Karten
Die Karten sind mit Zahlenwerten von 1 bis Z versehen.
Beispiel: Bei vier Spielern sind 44 Karten mit den Werten von 1 bis 44 im Spiel.

Anzahl der Hornochsen
Ebenfalls sind auf den Karten Hornochsen abgebildet. Die Zuordnung von Hornochsen zu den Zahlenwerten hat folgendes System:

  • Fünferzahlen (5, 15, 25 usw.) haben 2 Hornochsen
  • Zehnerzahlen (10, 20, 30 usw.) haben 3 Hornochsen
  • Paschzahlen (11, 22, 33 usw.) haben 5 Hornochsen
Da die Zahl 55 sowohl eine Paschzahl, als auch eine Fünferzahl ist, trägt sie 7 Hornochsen.
Alle restlichen Karten tragen nur jeweils einen Hornochsen.

Spielziel
Spielziel ist es, möglichst wenig Hornochsen einzukassieren, denn jeder Hornochse zählt einen Minuspunkt. Sieger ist der Spieler mit den wenigsten Minuspunkten.

Ausgangssituation
Die vier nicht an die Spieler verteilten Karten werden in der Auswertung Nr. 0 aufgedeckt. Sie bilden die Anfänge der vier Reihen. An diese Karten werden die anderen Karten angelegt. Ebenfalls wird in Runde Nr. 0 bekannt gegeben, welcher Spieler welche Karten erhält.

Ausspielen
Alle Spieler teilen dem Spielleiter mit, welche der Karten, die sie auf der Hand noch halten, sie ausspielen.

Anlegen
Der Spielleiter übernimmt in seiner Auswertung das Anlegen der Karten, was nach folgenden Prinzipien erfolgt:
  1. Die Karte mit der niedrigsten Zahl wird zuerst ausgewertet, dann die zweitniedrigste und so weiter, bis zuletzt die Karte mit dem höchsten Wert ausgewertet wird.
  2. Jede ausgespielte Karte passt nur in eine Reihe.
  3. Die Karten, die in einer Reihe liegen, müssen eine aufsteigende Reihenfolge haben.
  4. Eine Karte muss immer in die Reihe gelegt werden, deren letzte Karte die niedrigste Differenz zu der ausgespielten Karte aufweist.

Karten kassieren
Eine Kartenreihe gilt dann als voll, wenn sie aus fünf Karten besteht. Der Spieler, der die sechste Karte an diese Reihe anlegt, nimmt die fünf bereits liegenden Karten zu sich. Die aufgehobenen Karten kommen nicht auf die Hand. Sie können nicht noch einmal ausgespielt werden. Sie sind aus dem Spiel und die darauf abgebildeten Hornochsen zählen als Minuspunkte für den Spieler, der sie einkassieren musste. Die sechste Karte allerdings bleibt im Spiel und bildet nun den Anfang einer (der) neuen Reihe.

Niedrigste Karte
Wer eine Karte ausspielt, deren Zahl so niedrig ist, dass sie in keine Reihe passt, muss alle Karten einer beliebigen Reihe nehmen und seine niedrige Karte stellt dann die erste Karte dieser (neuen) Reihe dar.

Abweichung der Postspielversion
Der Vorteil ist, dass bei dem Spiel "6 nimmt!" ohnehin die Spieler ihre Karten alle gleichzeitig ausspielen und es daher wenige Regelmodifikationen für die Postspielvariante geben muss.
Nur für den Fall, dass man eine Karte ausspielt, die einen niedrigeren Wert hat als die Karten, die an den Reihenenden liegen, sollte der Spieler oder die Spielerin angeben, in welcher Reihenfolge er oder sie eine Reihe entfernen möchte. Denn es könnte sein, dass ein anderer Spieler ebenfalls eine niedrigere Karte ausspielt, als an den Reihenenden ausliegt, und die gleiche Reihe entfernt, die man eigentlich selber entfernen wollte.
Die Spieler können aber auch prophylaktisch bedingte Züge abgeben. Ein Spieler könnte zum Beispiel sagen: "Ich räume die Reihe mit den wenigsten Hornochsen ab!" Es ist aber nicht immer sinnvoll, die Reihe mit den wenigsten Hornochsen zu nehmen, weil man seinen Konkurrenten manchmal mehr schadet, wenn man sich für eine andere Reihe entscheidet. Zudem sollte man bedenken, dass ein anderer Spieler einen ebensolchen Wunsch geäußert haben könnte ...

Minuspunkte
In der Auswertung ist auch eine Tabelle enthalten, die zeigt, wie viele Minuspunkte alle Spieler schon erhalten haben. Daraufhin kann man sein weiteres Spiel einrichten.

Spielende
Das Spiel endet, wenn alle Spieler ihre Karten ausgespielt haben, also nach 10 Runden.