Bohnanza

Regelfassung von Markus Steffl – Version vom Juni 2001.



Bohnanza basiert auf dem gleichnamigen Kartenspiel von Uwe Rosenberg. Die Regeln (und Bohnen!) wurden von Markus Berger für die Postspielversion überarbeitet.

Spielidee
Jeder Spieler handelt mit Bohnen, die er auf seinen Feldern anbaut und dann möglichst gewinnbringend verkauft. Ziel des Spiels ist es, innerhalb der festgelegten Spieldauer von zehn Runden die meisten Taler mit dem Bohnenhandel zu verdienen.

Es gibt acht verschiedene Bohnensorten, die unterschiedlich oft im Spiel vorkommen und entsprechend mehr oder weniger wertvoll sind. Insgesamt sind 100 Bohnen im Spiel, von denen jede Runde acht Bohnen ausgespielt werden. Den Spielern stehen effektiv also nur 80 Bohnen zur Verfügung. Natürlich weiß vorher niemand, welche Bohnen dies sein werden ...

Folgende Bohnensorten befinden sich im Zugstapel:
(Die Ziffern in der Klammer geben an, wie viele Bohnenkarten gleicher Sorte man jeweils verkaufen muss, um ein, zwei, drei oder vier Bohnentaler zu erhalten.)

  6 Prinzessbohnen (0/2/3/4)
  8 Mungobohnen (2/3/4/5)
10 Dicke Bohnen (2/4/5/6)
12 Zauberbohnen (3/4/5/6)
14 Kletterbohnen (3/5/6/7)
16 Buschbohnen (3/5/7/8)
16 Schlangenbohnen (4/5/6/7)
18 Schnittbohnen (3/6/8/9)

Spielstart
Zum Spielstart besitzt jeder Spieler drei leere Bohnenfelder. Der GM deckt von seinem Zugstapel acht Bohnenkarten auf und legt sie der Reihe nach offen in die Mitte (durchnummeriert von 1 bis 8). Jeder Spieler darf diese acht Bohnen nun nach Belieben auf den eigenen Bohnenfeldern anbauen. Allen Spielern stehen dabei alle Bohnen zur Verfügung, egal, ob mehrere Spieler die selbe Bohnensorte anbauen möchten.

Anbauen
Um eine Bohne anzubauen, legt der Spieler die entsprechende Bohne auf eines seiner Bohnenfelder. Auf einem Feld dürfen nur Bohnen einer Sorte angebaut werden, jeder Spieler kann also bis zu drei verschiedene Bohnensorten gleichzeitig anbauen. Ein Spieler darf nicht gleichzeitig auf mehreren Feldern dieselbe Bohnensorte anbauen!
Wichtig: Die Bohnen dürfen grundsätzlich nur in der vorgegebenen Reihenfolge angebaut werden!
Eine Bohne muss nicht angebaut werden, der Spieler kann unpassende Bohnen einfach liegen lassen. Jeder Spieler hat alle Bohnen der Mittelreihe zur Verfügung, egal, ob auch andere Spieler die gleiche Bohnensorte wie er selbst anbauen.

Ernten
Hat ein Spieler mehrere Bohnen gleicher Sorte auf einem Feld angesammelt, so kann er sie ernten und verkaufen. Ernten ist jederzeit innerhalb des Spielzuges möglich, das Bohnenfeld muss zum Zeitpunkt der Ernte aber mindestens einen Taler erwirtschaften! Einzelne Bohnen können also grundsätzlich nicht geerntet werden, sie lassen sich höchstens unterpflügen (siehe Sonderregel).
Zur Ernte entfernt der Spieler alle Bohnenkarten von dem entsprechenden Bohnenfeld und bekommt dafür die auf der Karte angegebenen Taler gutgeschrieben. Auf dem frei gewordenen Feld kann der Spieler nun sofort eine beliebige Bohnensorte neu anbauen.

Umpflügen eines Feldes (Sonderregel)
Gegen Zahlung von 3 Talern kann man ein Bohnenfeld jederzeit umpflügen, obwohl es noch keinen Taler erwirtschaftet hat. Das Feld steht dann sofort zum Anbau einer anderen Bohnensorte zur Verfügung, die untergepflügten Bohnen werden wie geerntete Bohnen behandelt und aus dem Spiel genommen.

Rundenende
Haben die Spieler ihren Spielzug beendet, so sammelt der GM alle Bohnenkarten aus der Mitte ein, die von keinem der Spieler verwendet wurden, und legt sie auf den Ablagestapel. Geerntete Bohnen werden nicht auf den Ablagestapel gelegt, sondern scheiden ganz aus dem Spiel aus.

Neue Runde
Der GM deckt nun wieder acht Karten vom Zugstapel auf und legt sie der Reihe nach in die Mitte. Entspricht die oberste Karte des Ablagestapels einer der aufgedeckten Bohnensorten, so wird die Karte zu der ersten entsprechenden Karte in die Mitte gelegt.
Dies wird so oft wiederholt, bis die oberste Karte des Ablagestapels keiner der Bohnensorten in der Mittelreihe mehr entspricht oder der Ablagestapel aufgebraucht ist.
Den Spielern stehen also unter Umständen mehr als acht Bohnenkarten in einer Runde zur Verfügung. Diese können nun wieder nach Belieben angebaut werden.
Sollten mehrere Bohnenkarten einer Sorte auf einer Position in der Reihe liegen, so darf der Spieler auch erst einen Teil der Bohnen anbauen, das Feld abernten und dann die restlichen Bohnen neu anbauen. Dies kann sinnvoll sein, wenn das Feld bereits mit einem Teil der Bohnen die maximale Talerausbeute erwirtschaftet und ein erneuter Anbau derselben Sorte lukrativ erscheint. Beim Ernten muss aber immer der gesamte Bohnenvorrat abgeerntet werden, eine "Teilernte” ist nicht möglich.

Spielende
Das Spiel endet nach der festgelegten Dauer von zehn Runden. Am Ende des Spiels werden alle Bohnenfelder abgeerntet und die erwirtschafteten Taler verglichen. Wer die meisten Taler hat, gewinnt.

Der GM gibt der Übersicht halber während des Spiels an, welche Bohnen sich der Reihe nach im Ablagestapel befinden. Ebenso wird aufgelistet, wie viele Bohnen der jeweiligen Bohnensorten sich noch im Zugstapel befinden – dies allerdings ohne Reihenfolge!

NMRntedank-Regel
Bohnanza ist im NMR-Fall ausgesprochen spielerfreundlich. Der GM legt einfach alle Bohnen aus der Mittelreihe an die Bohnenfelder des Spielers, soweit dieser die entsprechende Sorte angebaut hat.
Ist ein Bohnenfeld des NMR-Spielers voll (d.h. er erhält bereits vier Taler), so wird das Feld sofort geerntet und der GM baut die nächste mögliche Bohne aus der Mittelreihe auf dem Feld an.
Der Vorteil ist, dass dadurch kein Bohnenfeld brach liegen bleibt, der Nachteil ist natürlich die Tatsache, dass man womöglich eine in diesem Moment unattraktive Bohne zugeschoben bekommt und diese erst wieder ernten darf, wenn das Feld mindestens einen Taler erwirtschaftet hat.