I wissen, dass I nichts wissen

Ein Postspiel von Dirk Storck.
Regelfassung von Claudio Maniglio.
Überarbeitet von Ricardo Zinke – Version vom Juli 1998.



*** SPIELIDEE ***

Jeder Mitspieler schickt zu jeder Runde dem GM eine oder mehrere beliebige Frage(n) und die dazugehörige(n) Antwort(en). Außerdem gibt er an, welchen Schwierigkeitsgrad diese Frage(n) haben soll(en).
Zusätzlich versucht der Spieler die Fragen der letzten Runde zu beantworten. Je erfolgreicher die Beantwortung der fremden Fragen und die Einschätzung des Schwierigkeitsgrades der eigenen Fragen ausfällt, desto mehr Punkte erhält man.

*** DER SCHWIERIGKEITSGRAD EINER FRAGE ***

Es gibt drei unterschiedliche Kategorien: entweder ist es eine einfache, eine mittelschwierige oder eine schwierige Frage.
Wird sie als einfach eingestuft, so sollten genau drei Viertel der Ratenden die richtige Lösung angeben. Bei mittelschwierigen sollte genau die Hälfte richtig liegen und bei schwierigen genau ein Drittel (bei den schwierigen Fragen werden die ermittelten Werte mathematisch auf ganze Zahlen auf- oder abgerundet).

*** DIE FRAGEN ***

Es dürfen keine Ja/Nein-Fragen gestellt werden!
Man ist nicht verpflichtet, neue Fragen abzugeben (man darf also auch "nur" antworten beziehungsweise raten). Allerdings sollte man sich darüber bewusst sein, dass man für jede abgegebene einfache Frage 4 Punkte gutgeschrieben bekommt, für jede mittelschwierige 2 und für jede schwierige Frage 1 Punkt bekommt. Außerdem erhält man, wenn man in einer Runde keine Frage abgegeben hat, in der folgenden Runde nur drei Viertel der erratenen Punkte gutgeschrieben (wird ganzzahlig abgerundet).

*** DIE BEWERTUNG ***

  • Der Antwortende: Er bekommt für die richtige Antwort einer Frage soviel Punkte gutgeschrieben, wie andere Rater bei dieser Frage falsch lagen plus einen Punkt. Liegen also alle richtig, bekommt jeder einen Punkt. Liegen beispielsweise drei von acht richtig, bekommen diese drei je sechs Punkte (8 - 3 + 1 = 6).
  • Der Fragesteller: Sollte die Einschätzung seiner Frage genau richtig gewesen sein, so bekommt er von seinem Punktekonto nichts abgezogen.
    Ist seine Frage zu einfach (zu viele wissen die Antwort), bekommt er Punkte abgezogen, die sich ergeben, indem die Abweichung vom Idealwert quadriert und davon die Hälfte genommen wird. Erraten alle die Frage, werden zusätzlich 2,5 Punkte abgezogen.
    Ist die Frage zu schwierig (zu wenige wissen die Antwort), werden Punkte ebenfalls nach der Formel "Abweichung zum Quadrat" abgezogen, allerdings wird in diesem Fall nicht halbiert. Rät keiner die schwierige Frage, werden hier zusätzlich nochmal 5 Punkte abgezogen.
    Zu schwierige Fragen werden also härter bestraft als zu einfache! Alle Stellen nach dem Komma werden jedoch zugunsten des Fragestellers weggerundet.
  • Beispiele: Schätzt jemand seine Frage als mittelschwierig ein, aber nur drei von zehn Ratenden beantworten sie richtig (zu schwierig), bekommt er (10 : 2 - 3)² = 4,0 (also vier Punkte) abgezogen.
    Reicht jemand eine schwierige Frage ein, aber 7 von 12 Ratenden wissen die Antwort (zu einfach), so bekommt er (12 : 3 - 7)² : 2 = 4,5 (gerundet also ebenfalls vier Punkte) abgezogen.

*** DIE VERÖFFENTLICHUNG ***

Der GM veröffentlicht pro Runde anonym die neuen Fragen, die Antworten der letzten Runde (jetzt natürlich mit Namen), die aktuelle Punktetabelle und die Schwierigkeitsgrade der einzelnen Fragen.

*** WOZU DAS ALLES? ***

Um gerühmt zu werden! Das Spiel hat zwar grundsätzlich ein offenes Ende, der GM kann aber, wenn es ihm beliebt, ein offenes Ende als geschlossenes erklären und einen Sieger küren: Der GM reserviert eine Auenlandseite nur für ihn und schreibt ein paar lobende Sätze. Je öfter ein Spieler gewinnt, umso länger und damit rühmlicher wird natürlich dieser Text werden!

*** WAS IST DARAN "INTRIGANT"? ***

Es gibt noch ein paar zusätzliche Regeln, die dem Ganzen Pfiff geben:
  • Schenkungspunkte (SP): Die Spieler dürfen sich gegenseitig Punkte schenken, weil sie sich zum Beispiel sehr gern haben, weil der eine der anderen sowieso noch etwas schuldet oder weil man jemanden eventuell in der Tabelle etwas nach oben heben will. Wie auch immer, für jeden geschenkten Punkt muss man zwei eigene Punkte abgeben!
  • Gummipunkte (GP): Sie entsprechen den Originalitätspunkten aus anderen Spielen. Wer einen GP vergibt, muss das allerdings mit ein paar netten und überzeugenden Worten begründen. Für das andere gibt es ja schließlich die SP.
  • Wettpunkte (WP): Der GM ist in gewisser Weise durchaus bestechlich, und WP sind eine mögliche Form der Bestechung, die sogar regeltechnisch nachvollziehbar ist. Es ist jedem möglich, im "Wettbüro" (parallel laufendes Spiel) für den GM Wetten zu plazieren. Pro volle 50 Dollar Einsatz pro Wette wird vom GM ein WP vergeben. Gewinnt die Wette, so gibt es nach Auszahlung des Gewinns dieselbe Anzahl an WP noch einmal.